Naturkonzepte und indigene Identitätsentwürfe im Kontext ökologischer Konflikte in Kalimantan
DOI:
https://doi.org/10.14764/10.ASEAS-2014.1-7Abstract
In hegemonialen Diskursen, die sich gerade in ökonomischer Hinsicht als wirkmächtig erwiesen haben, erscheinen ökologische Konflikte meist als Konflikte um das adäquate Management von Ressourcen. Der epistemische Subtext dieser Herangehensweise an den Gegenstand „Umwelt“ basiert auf einem spezifischen Konzept von Natur, welches Natur als Materie, als das Andere der Kultur und des menschlichen Geistes begreift. Mit Bezug auf Philippe Descola soll in diesem Artikel gezeigt werden, dass sich die im Kontext indigener politischer Strategien revitalisierenden und neu ausgehandelten Naturkonzepte der Dayak auf der Insel Borneo von diesem hegemonialen Naturkonzept unterscheiden – auch wenn sich diese immer wieder auf Grundlagen der hegemonialen Episteme beziehen müssen, um in die globalen Diskurse eintreten zu können. Der Beitrag veranschaulicht diese epistemische Dimension ökologischer Konflikte, indem exemplarisch Publikationen von John Bamba, Direktor einer indigenen Organisation im indonesischen West-Kalimantan, analysiert werden. Es soll außerdem gezeigt werden, wie indigenes Wissen in seiner epistemischen Gesamtheit in hegemonialen Diskursen über lokales Wissen in Kalimantan ausgeblendet wird.
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